Co-Trainer Besuch in Offenburg
Beim Vereinsbesuch bei der Fußballgruppe der Lebenshilfe Offenburg freut sich Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh den Co-Trainern Martin und Johnny aber auch deren drei Übungsleitenden Hannes Johann, Tobias Bayer und Lucien Wörter mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.
Auf dem Platz stehen 12 Teilnehmer mit geistiger Behinderung. Martin übernimmt selbständig den Aufbau von Hütchen und leitet das Aufwärmtraining eigenständig an. Routiniert absolviert er das ihm bekannte Programm und ruft kurze Ansagen wie „Warmlaufen“, „Jetzt Slalom“ und „Anfersen“ zur Gruppe. Martin achtet dabei darauf, dass alle Teilnehmer aktiv mitmachen. Er behält alle Teilnehmer im Blick und versucht besonders die Schwächeren zum Mitmachen zu motivieren.
Johnny verwendet eine der Übungskarten, mit Übungs- und Spielideen, die alle Co-Trainer im Rahmen der Ausbildung erhalten haben und leitet damit das „Würfelspiel“ an. Nach einer Pass-Übung steht das Highlight des Trainings an: die Teilnehmer werden in zwei Teams eingeteilt und es wird Fußball gespielt. Die drei Übungsleiter Hannes, Tobias und Lucien spielen selbst aktiv mit, so wird der Spielfluss sichergestellt.
So unterschiedlich wie Johnny und Martin sind, so verschieden leiten sie ihre Übungen an. Der selbstbewusste Martin wirkt während der gesamten Einheit mit lauter Stimme motivierend und lenkend auf die Gruppe ein. Der ruhige und besonnene Johnny hingegen übernimmt das Abschlussspiel „Reifenwanderung“ und sorgt für einen entspannten Abschluss. So kann jeder seine persönlichen Stärken in das Training einbringen.
Im Abschlussgespräch schwärmt Übungsleiter Hannes Johann: „Eure Übungskarten sind echt klasse, die können wir sowohl in der Halle als auch beim Training im Freien einsetzen“. Mit einem Schmunzeln berichtet er weiter, dass die vier Offenburger Co-Trainer alle die gleiche Ausbildung besucht haben und die gleichen Übungskarten verwenden, bei jedem der Co-Trainer aber eine andere Übungs-Variante herauskommt.
Co-Trainer Martin reflektiert die Einheit wie folgt: „Die Teilnehmer bekommen noch nicht alle Übungen gut hin – vielleicht müssen sie einfach noch etwas trainieren“.
Kim Früh zieht im vierten Jahr der Projektlaufzeit positive Bilanz und erklärt mit stolzem Blick auf die beiden Co-Trainer: „Hier herrschen optimale Bedingungen: die Co-Trainer erhalten viel Spielraum für ihre eigene Entfaltung - wenn sie jedoch ins Stocken geraten, stehen ihnen die Übungsleiter sofort unterstützend zur Seite“.
Die Co-Trainer Ausbildung ist das Herzstück der BBS-Initiative „SPORT VEREINT“ für Menschen mit geistiger Behinderung und wurde 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Sport ausgezeichnet. Alle Informationen zu „Sport vereint“ gibt es hier.