Neue Wege im Rollstuhlsport – „Team Baden“ erstmals im Rollstuhl-Handball aktiv
Rollstuhl-Handball: eine Sportart, die in Deutschland bisher kaum einer kennt, die sich in unserem Nachbarland Frankreich aber teils großer Beliebtheit erfreut. Im elsässischen Selestat beim Verein „Selestat Alsace Handball“ zum Beispiel. Dort gibt es bereits seit mehreren Jahren eine Mannschaft, die im Ligabetrieb aktiv ist und an Turnieren in ganz Frankreich teilnimmt.
Gemeinsam mit dem Südbadischen Handballverband (SHV) möchte auch der BBS Baden die Sportart in den kommenden Monaten und Jahren populär machen und Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung suchen, die im Rollstuhl-Handball aktiv werden möchten.
Der Startschuss für die badische Rollstuhl-Handball-Initiative wurde am vergangenen Samstag unter den Augen des SHV-Präsidenten Alexander Klinkner, des ehemaligen SHV-Präsidenten Kurt Hochstuhl und dem Präsidenten des Handballverbandes Bas-Rhin Roland Bohn in Straßburg gegeben. Ein bunt gemischtes „Team Baden“ aus Sportlerinnen und Sportlern mit und ohne Behinderung trat gegen die Mannschaft aus Selestat in einem Freundschaftsspiel an. Zuvor hatte im Juli ein erster Trainingstag stattgefunden, um sich auf die Partie vorzubereiten.
Zum Spiel:
Nach anfänglichen Unsicherheiten fand das „Team Baden“ zunächst nur langsam ins Spiel. Mit guten Abwehraktionen und dem langjährigen, erfahrenen Torwart Edgar Walter schaffte man es aber, dem Gastgeber aus Frankreich über die gesamte erste Halbzeit auf Augenhöhe zu begegnen und zahlreiche Torschüsse abzuwehren. Einige sehenswerte Aktionen im Angriff führten zum erhofften Torerfolg aus badischer Sicht, sodass man nach 25 Minuten mit einem 3:4-Stand in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel entfachte die Selestat-Truppe jedoch das Torfeuer und zog innerhalb weniger Minuten auf 9:3 davon. Mit gewaltigen Würfen aus dem Rückraum und schnellen Tempogegenstößen konnte das „Team Baden“ nicht mehr mithalten und musste die französische Mannschaft ziehen lassen. Zahlreiche gut herausgespielte Torwürfe wurden vom gut parierenden Torwart der französischen Mannschaft gehalten. Dominik Bajohr war der Einzige im badischen Team, der den Ball in der zweiten Halbzeit im Netz unterbringen konnte. Am Ende musste sich das „Team Baden“ dem Team „Selestat Alsace Handball“ 16:7 geschlagen geben.
Spiel macht Lust auf mehr
Auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich ausfiel, war die Begeisterung am Rollstuhl-Handball auf beiden Seiten zu sehen und der Wunsch nach einer Wiederholung groß. Die Handball-Vertreter auf französischer Seite sowie die SHV- und BBS-Funktionäre sind sich einig, dass schon bald das nächste Spiel stattfinden soll und dass sich die Weiterentwicklung der badischen Rollstuhl-Handball-Initiative lohnt.
Für das „Team Baden“ spielten (v. r. n. l.): Christof Armbruster (SHV-Vizepräsident Lehrwesen und Leistungssport, TuS Schutterwald), Josef Feist, Holger Kimmig (BBS- stellv. Geschäftsführer, BSG Offenburg), Rebekka Stiglmeier, Dominik Bajohr (beide BSG Offenburg), Michael Eisele (BBS-Geschäftsführer, TV Sandweier), Edgar Walter (TV Sandweier), Melanie Schultz (BSG Offenburg), Laura Wienk-Borgert (BBS-Projektreferentin, SG Kappelwindeck-Steinbach), Genadij Neb (BSG Offenburg) und Trainer der badischen Auswahl: Arnulf Meffle (BBS-Vizepräsident Breitensport)