Youngster Yannis Fischer gewinnt Grand Prix-Gold
Dezimiertes deutsches Para Leichtathletik Team um Nachwuchsathlet Yannis Fischer mit vier Medaillen beim Grand Prix in Tunis
Beim Para Leichtathletik Grand Prix im tunesischen Tunis reichte es für das vierköpfige Para Leichtathletik Team gleich vier Mal für einen Platz auf dem Podest. Allein aus dem Grund der Klassifizierung für Tokio, nahm das stark dezimierte deutsche Team am Grand Prix teil. Denn eine Teilnahme am Grand Prix in Dubai war aufgrund der momentanen Lage unmöglich.
Der junge Baden-Württemberger Yannis Fischer (STV Singen) meisterte sowohl die Klassifizierung als auch seine Grand Prix-Premiere mit Bravour und holte auf Anhieb die Goldmedaille. „9,50m im Kugelstoßen der Klasse F40 sind noch lange nicht das Ende seiner Möglichkeiten, aber es freut mich, dass Yannis jetzt international startberechtigt ist. Wir werden noch viel Freude mit ihm haben“ resümierte der Blocktrainer Wurf stehend, Alexander Holstein. Der Erfolg des Nachwuchsathleten eröffnete ihm gleichzeitig eine Chance auf die Paralympics. Die gleiche Mission verfolgte Michaela Kummer, die sich in den vergangenen Jahren als stark sehbehinderte Marathonläuferin einen guten Ruf erworben hatte und so ins Visier des DBS geriet. „Hier in Tunis habe ich meine Klassifizierungspflicht erfüllt, jetzt möchte ich mit einem Marathon unter 3:20 Stunden zur Kür ansetzen,“ sagte die sympathische Athletin, die ebenfalls für den Landesverband Baden-Württemberg an den Start geht. Mit dem Ziel der Normerfüllung für Tokio reiste Sprinterin Janne Engeleiter aus Cottbus nach Tunis. Sie musste sich jedoch den Wetterbedingungen mit Kälte, Wind und Regen geschlagen geben und erreichte lediglich eine Zeit von 12,84 Sekunden über 100 Meter. Schon am Wochenende hat sie bei einem Einladungswettkampf in Kienbaum erneut die Chance sich ihren Traum von den Paralympics zu erfüllen. Diesem kam die Thüringerin Isabelle Foerder über 200m ein Stück näher. In 33,76 Sekunden erfüllte sie exakt die Tokio-Norm und gewann Bronze. Die Tokio-Norm gelang ihr bereits am Tag zuvor über 400 Meter.
Zwischenspurt auf dem Weg nach Tokio
In Bezug auf die Qualifikationsplätze für Tokio 2020 handelt es sich momentan um einen Zwischspurt. Denn am 31. März 2021 läuft die Phase der aktiven Einflussnahme auf die Slotvergabe für Tokio über die Weltrangliste ab. Je Startklasse werden nur zwei weitere Slots vergeben, nachdem bereits nach der WM Platz 1-4 jeder Startklasse einen Slot erkämpft hatte. Ab dem 1. April geht es für zwei weitere Monate auf die Jagd nach den sogenannten „High Performance“-Leistungen, über die die restlichen Startplätze vergeben werden. Mitte Juni besteht dann Klarheit, welche Größenordnung das Para Leichtathletik-Team in Tokio annehmen wird, nachdem es bisher erst aus 13 Startplätzen besteht.
Quelle: Team Para Leichtathletik